Freitag, 20. Februar 2009

FC Ingolstadt 04-TSV Alemannia Aachen 0:0

2. Bundesliga
Tuja-Stadion, 3505 Zuschauer
Ground No. 1002

Da ich vorletzten Sonntag das Spiel FC Ingolstadt 04-Rot-Weiss Oberhausen aufgrund der ausgiebigen Feierlichkeiten anlässlich des glorreichen Sieges von YB gegen die Basler Pricks verschlafen hatte, gab es heute einen neuerlichen Versuch der Rekomplettierung der 2. Bundesliga. Dank dem Einsatz der Schanzer-Fans (Schanzer ist der Spitzname dieses sinnlosen Vereins), die am Mittwoch/Donnerstag eifrig die Stehplätze und den Rasen freischaufelten, konnte dieses Spiel über die Bühne gehen. Ingolstadt ist eine halbe Stunde von Nürnberg entfernt und bekannt für das Audi-Werk. Dieses Unternehmen ist eng mit dem FC Ingolstadt verbunden. Sozusagen der VfL Wolfsburg der 2. Bundesliga, einfach bessere Autos, dafür schlechterer Fussball. Die heutige Affiche führte zu Gänsehaut am ganzen Körper und Kribbeln in den Zehen. Jedoch nicht aus Adrenalin-technischen Gründen, sondern wegen der schweinischen Kälte. Gefühlte 10 Grad minus und eine Art Niesel-Schnee-Regen begleiteten dieses Spiel. Der FC Ingolstadt ist nur vorübergehend in diesem kleinen Stadion (Haupttribüne mit unüberdachten Neben-Tribünchen sowie Stehplätze auf der Gegengeraden) beheimatet. Bald einmal zieht man in ein neues, moderneres Stadion. Es steht gleich neben dem Bahnhof, man muss nur die Eisenbahnbrücke überqueren und schon ist man dort. Aus Aachen waren ca. 300 Fans angereist. Aachen-Allaaf war heute das Motto, aufgrund des Karnevals waren beinahe alle Aachener verkleidet. So hörte man dem Support der Zebras, Feen, Feuerwehrleuten etc. zu. Dieser war zu Beginn nicht schlecht, gegen Ende des Spiels verflachte die Stimmung aber zunehmend. Stimmung gab es bei den Schanzern fast keine, in der Mitte der Stehplätze waren einige Fans die ab und zu ein Lied anstimmten. Ganz links bei den Stehplätzen waren ein paar Zaun- und Schwenkfähnchen von jüngeren Fans auszumachen, jedoch waren die in der Mitte nicht zu hören. Der Einlauf der Spieler wurde mit Thunder von AC/DC begleitet, wobei anstatt “Thunder” immer “Schanzer!” gerufen wird. Gute Idee, die Umsetzung ist aber etwa so beeindruckend wie ein Furz während einer Predigt. Das Spiel begann recht animiert und ausgeglichen. Ingolstadt konnte nach einiger Zeit das Spiel gestalten und kombinierte recht gefällig. Die Aachener waren mit einem Pfostenschuss nach einem Konter nur einmal richtig gefährlich. Die zweite Halbzeit brachte dann noch mehr Kälte und Langeweile. Erst mit dem ersten Platzverweis von Aachen nach einer dummen Notbremse kam wieder Spannung auf. In der Schlussphase musste gar ein zweiter Aachener nach einem brutalen Foul von hinten vom Platz. Ingolstadt hatte jedoch kaum Zeit, in doppelter Überzahl das 1:0 zu schiessen, da der Schiri praktisch bei Ablauf der regulären Spielzeit das Spiel bereits abpfiff. So gab es für mich wieder mal ein 0:0, eigentlich nicht überraschend. Vereine, welche einen Punkt für einen Titel oder Ligaerhalt brauchen, können mich gerne gegen Spesen verpflichten. Die Rückfahrt führte über Frankfurt Flughafen, wo ich 3 Stunden lang rumasselte, um auf den Nachtzug nach Chemie-City zu warten. Es gibt schlimmere Flughäfen zum abhängen, man kann viel herumlaufen, zudem gibt es ein Pub, welches durchgehend geöffnet ist und auch das schottische Feinschmeckerlokal mit dem goldenen M ist 24 Stunden geöffnet.

Samstag, 14. Februar 2009

SC Paderborn 07-SV Sandhausen 1:2

3. Bundesliga
Paragon arena, 4901 Zuschauer
Ground No. 1001

Bereits um 4.21 Uhr verliess ich Bern via Basel und Kassel in Richtung Paderborn. Aufgrund der Wetterlage hatte ich ein bisschen Bedenken, ob das Spiel wirklich stattfinden würde. In Kassel aber die beruhigende Meldung von Haller, dass das Spiel gemäss Paderborn-Homepage „auf sattem Grün“ stattfinden werde. In Paderborn machte ich noch einen kleinen Bummel durch das hübsche kleine Städtchen mit dem sehenswerten Dom und fuhr danach mit einem direkten Bus (Nummern 6 oder 68 Richtung Sande) zum Stadion.

Das heutige Spiel in Paderborn war mein erstes Spiel in der neu gegründeten 3. Bundesliga. Gleichzeitig konnte ich diese heute komplettieren. Der SC Paderborn 07 ist ein Produkt aus vielen Fusionen, der heutige Vereinsname besteht seit 1985. Genaueres findet Ihr unter http://de.wikipedia.org/wiki/SC_Paderborn_07. Die Paragon-Arena (15'000 Plätze) wurde zu Beginn dieser Spielzeit eröffnet. Dies nach einem langen Hickhack rund um Einsprachen und Baubewilligungs-Problemen. Dadurch ruhten zwei Jahre lang die Bagger und der Einzug ins neue Stadion verzögerte sich enorm. Das Stadion ist ein hässlicher Neubau aus viel Metall und sieht irgendwie sehr behelfsmässig aus. Zumindest hinter beiden Toren sind Stehplätze installiert. Der SC Paderborn hatte eine sehr gute Hinrunde in der 3. Bundesliga und hat diese als Spitzenreiter abgeschlossen. Im ersten Spiel dieses Jahres setzte es jedoch eine Niederlage in Unterhaching ab. Dem heutigen Gegner aus Sandhausen (in der Nähe von Heidelberg) erging es schlechter, vor diesem Spiel hatte man seit 10 Spieltagen keinen Sieg mehr erringen können, das nach einem ausgezeichneten Saisonstart. Mit dem Abstieg sollte man aber trotzdem nichts zu tun haben. Das Stadion war nicht mal zu einem Drittel gefüllt und die Atmosphäre liess sehr zu wünschen übrig. Zwar deutete die Kurve kurz zu Spielbeginn ein bisschen Potenzial an, wo man einige Lieder sang, aber danach herrschte eine ziemliche Flaute. Der Capo stimmte auch selten bis nie Gesänge an und war die halbe Zeit über gar nicht an seinem Platz, sondern redete wohl lieber ein bisschen herum. Aus Sandhausen waren ca. 40 Fans angereist, von denen sich so ungefähr 15 Leute am Support beteiligten. Zu hören waren die Sandhausener aber selten. Das Spiel begann mit einer krassen Überlegenheit von Paderborn, doch unzählige Chancen und ein phantastischer Gäste-Torwart verhinderten die Führung. Nach der Pause waren es dann überraschenderweise die Sandhausener, welche den Führungstreffer mit der ersten Chance überhaupt erzielten. Nur 4 Minuten später folgte der Ausgleich der Paderborner. Jedoch liessen die Gastgeber nun aus unerfindlichen Gründen nach und so kassierte man in der 81. Minute den zweiten Gegentreffer. Die wenigen Sandhausen-Fans feierten ihre Mannschaft, während die Paderborn-Fans teilweise pfiffen und enttäuscht den Heimweg antraten. Gleiches tat ich auch, ohne dass natürlich die obligate Verspätung der Deutschen Bahn fehlen durfte. Deutsche Bahn raus!