Donnerstag, 13. August 2009

Stade Lavallois-Racing Club Strasbourg 3:2

Ligue 2
Stade Francis le Basser, 6857 Zuschauer
Ground No. 1016

Meine restlichen Tage des Frankreich-Interrails von der Bilbao-Reise nutze ich für einen kurzen Abstecher nach Laval und Paris. Das heutige Spiel zwischen Laval und Strasbourg wird auf Eurosport übertragen und ist deshalb auf den Donnerstag vorverlegt worden. Leider gibt es heute keinen Gilbert Gress zu beobachten, dieser wurde bereits nach zwei Auftaktspleiten (1:6 im Ligacup gegen Istres und 1:2 zu Hause gegen Châteauroux zum Ligaauftakt) entlassen. Ersetzt wird er vorerst durch Pascal Janin, dem bisherigen Assistenztrainer. Dieser ist eine dünnere und grössere Version von Gress, inkl. Brille, nur die Frisur passt nicht so ganz. Gleichzeitig ist der bisherige Strasbourg-Präsident zurückgetreten und durch den Mehrheits-Aktionär ersetzt worden. Es brodelt also gewaltig im Elsass. Ungute Vorzeichen also für die ca. 40 mitgereisten Fans, welche sich zu Beginn gut in Szene setzen können. Hinter Transparenten werden einige Bengalen gezündet, danach wird recht lautstark und durchgängig supportet. Laval kann bereits nach 5 Minuten in Führung gehen und dominiert das Spiel, Strasbourg hat Mühe mit dem Tempo und kann nur selten einen Konter lancieren. Praktisch mit der ersten Chance kann Strasbourg in der 24. Minute ausgleichen. Mit diesem für Strasbourg glückhaften Zwischenstand geht es in die Pause. Bereits kurz nach der Pause gelingt Laval der erneute Führungstreffer, welcher von Strasbourg wiederum ca. 10 Minuten später egalisiert werden kann. Trotzdem macht sich bei den Strasbourg-Fans Unmut breit, zu schlecht ist das Spiel der Mannschaft und die Zweikämpfe werden nur selten richtig angegangen. So überrascht denn das Siegestor von Laval in der 76. Minute durch den sackstarken Hamouma nicht wirklich. Die Strasbourg-Fans ticken nun ein wenig durch und hängen an den Zaun, welcher promt reisst. Da auch eine Werbebande aus der Verankerung gelöst wird, werden die Ordner zunehmend nervös. Die Strasbourger sind aber nicht in dem Sinne aggressiv oder haben Schlimmeres im Sinn, sondern bezeugen eher ihren Unmut über den katastrophalen Saisonstart des Aufstiegsanwärters. Die Situation beruhigt sich und Konsternation macht sich breit. Kurz vor Spielende machen nun auch erstmals die Laval-Fans und die Zuschauer auf sich aufmerksam und jeder Pass wird frenetisch bejubelt. Vorher aber ist das ganze Spiel über nicht viel zu hören. Die Enttäuschung der Strasbourg-Fans erhöht sich nach dem Spiel noch einmal, als die Spieler schnurstracks in die Kabine laufen und sich kein einziger für die lange Anreise an einem Werktag bedankt. Die Laval-Fans sind auf der grossen Gegentribüne in der Mitte ganz unten situiert und probieren mit ca. 100 Leuten Stimmung zu machen. Die etwas kleinere Haupttribüne besteht aus einem Ober- und einem Unterrang. Mein Platz ist rechts unten auf der Haupttribüne im Sektor C, der ideale Sektor für eine gute Sicht auf die Gästefans. Hinter den beiden Toren gibt es keinen eigentlichen Ausbau, man kann die Partie dort stehend gleich hinter dem Tor verfolgen. Ziemlich weitläufig hinten gibt es noch einige Stufen, von dort aus ist die Sicht aufs Spielfeld jedoch katastrophal, was auch den günstigen Preis von 5 Euro erklärt.

Das Stadion Francis le Basser ist nur 10 Minuten vom Bahnhof entfernt. Einfach die Treppe beim Bahnhof rauf und die Geleise überqueren (von der Stadt weg), die ganze Rue Pierre de Coubertin rauf und zur rechten Seite ist das Stadion schon früh zu sehen. Übernachten kann man für 34 Euro im Doppelzimmer im Hotel Chemin de Fer gleich beim Bahnhof, etwas günstigeres habe ich nicht gefunden, ausser das Hotel Formula 1 etwas ausserhalb, welches sich ab 3 Personen lohnt.

Ah ja, der ehemalige YB-Spieler Marcos dos Santos spielte heute auch, aber er war lustloser als eine Nonne und hat kaum mal einen Ball gesehen. Hier würde ein Wiedersehen definitiv keine Freude machen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen