Samstag, 13. Juni 2009

Malling and Dancing

Heute ist extreme-Malling angesagt, denn wir sind zum Abendessen in einer Mall verabredet und meine Tante Connie ist dabei, sprich der Tag wird ein weiterer Marathon durch unzählige Shopping-Center werden. Mittagessen gibt es heute in einem Schweizer Spezialitätenladen, wo man Rösti, Aromat, Hero-Konfitüre und andere Schweizer Produkte kaufen kann. Die Preise sind gesalzen, der Laden steht mitten in einem Wohngebiet, wo fast nur Ausländer wohnen, welche in Manila arbeiten. Im Restaurant selber gibt es aber nur italienische Küche. Gut, bei gefühlten 35 Grad im Schatten hätte wohl auch niemand Lust auf Raclette oder Fondue gehabt... Am Nachmittag laufen wir von Mall zu Mall und von Laden zu Laden, bis uns die Füsse brennen. Zum Abendessen treffen wir Verwandte vom Mann meiner Tante. Wir sind in einem coolen Mexikanischen Restaurant, welches total überfüllt ist und draussen bildet sich eine lange Warteschlange. Wir lernen Tracy, Ern und Em-Em kennen, welche uns ein bisschen das Nachtleben Manilas zeigen wollen. So sind wir auf einer Gästeliste für den Ascent-Club, ein scheinbar angesagter Schuppen in Makati City. Die Musik ist einigermassen erträglich, die Preise für die Getränke in einem eher höheren Preissegment. Praktischerweise muss man nicht selber an die Bar gehen, um Getränke zu kaufen. Stattdessen nehmen Kellner die Bestellungen auf und bringen die Drinks wahlweise an einen Tisch oder sogar auf die Tanzfläche. Diese ist nach einiger Zeit gut gefüllt und nebst der Tanzerei gibt es noch eine Art Contest, bei dem eine Art “Miss Ascent-Club” des Abends gewählt wird. Das Publikum bestimmt mittels proletigen Jubelschreien und Zwischenrufen die Siegerin. Wir werden heute Abend öfters angetanzt, nur leider fast ausnahmslos vom bezahlten Gewerbe, welches auf Kundensuche ist. Ca. um 2.30 Uhr gehen wir in ein Café, wo die ältere Generation auf uns gewartet hat und sich die Zeit mit allerlei “daldal” (philippinisch für Tratschen) vertrieben hat. Meine Tante Connie hat es wie beinahe immer geschafft, ihre Stimme zu ruinieren und krächzt nur noch vor sich hin. Müde kehren wir nach Hause zurück und widerrufen unseren Plan, die Familie beim sonntäglichen Kirchenbesuch zu begleiten. Später stellt sich heraus, dass sich alle eine kirchliche Auszeit genommen und lange ausgeschlafen haben.

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