Montag, 22. Juni 2009

Villa Escudero / Lucena

Der heutige Ausflug bringt uns nach Quezon City zur Villa de Escudero. Hierbei handelt es sich um ein schönes grosses Haus mit einem riesigen Grundstück, in dem man viel über die philippinische Kultur erfährt. Für mich ist es gemäss meinen Verwandten ein Pflichtbesuch, da mein Grossvater anno dazumal geholfen hat, diese Villa zu errichten (er hatte ein riesiges Zement-Geschäft). Innerhalb des Geländes wird man mittels Wagen transportiert, welcher von einem Karabao gezogen wird. Karabaos sind riesige Nutztiere und eines der Wahrzeichen der Philippinen. Es fällt ihnen nicht schwer, mit uns im Schlepptau eine Runde zu drehen. Auf dem Wagen werden wir zusätzlich noch von Einheimischen besungen, welche Philippinische als auch Englische Lieder zum Besten geben. Das eigentliche Prunkstück der Villa Escudero ist die riesige Sammlung von Escudero Senior, welcher jeglichen Plunder über all die Jahre angesammelt hat. Nebst vielen katholischen Gütern hat er auch makabre Dinge wie Nazi-Ausrüstungen oder einen Schrumpfkopf gesammelt. Der Schrumpfkopf ist ein winziger Menschenkopf, welcher mit einer nicht näher bekannten Technik nach dem Tode des Besitzers immer kleiner gemacht wurde und ist in einem Glas eingelegt. Erinnert ein bisschen an Futurama. Nach diesem Gruselkabinett sind wir froh, mit einem Bambusboot eine kleine Runde auf dem zur Villa gehörenden See zu fahren. Dies ist bei grosser Hitze mit nur einem Paddel recht anstrengend. Darum begeben wir uns nachher zum Buffet, welches für uns die Hauptattraktion darstellt. Die Lage der Tische könnte spezieller nicht sein, diese stehen nämlich im Wasser. Ganz in der Nähe ist noch ein künstlicher Wasserfall, um das romantische Bild zu komplettieren. Barfuss bedienen wir uns am feinen Buffet mit vielen philippinischen Spezialitäten. Nach dem Mittagessen fahren wir in Richtung Lucena, die Heimatstadt meiner Mutter. Meine Cousine Joan (welche ich bereits auf Bohol getroffen habe) führt dort mit ihrem Freund ein Geschäft, in welchem sie sowohl Reis als auch Kleider verkauft. Mag komisch klingen, ist aber eine tolle Idee und der Verkauf witzig anzusehen, wenn die Mitarbeiter vom Kleiderladen durch eine Tür gehen und die Kundschaft plötzlich mit Reissäcken versorgt. Wir fahren nun in eine Art Beach Club ganz in der Nähe, wo wir dank den Geschäftsbeziehungen meiner Cousine Zutritt erhalten. Dort gehen wir zu dritt auf ein Kanu und paddeln ein bisschen im Meer herum, währenddessen mein Onkel Boy sich von der langen Autofahrt erholt und am Strand döst. Nach der Kanufahrt tauchen wir noch in den Pool ab, bevor wir zurück in die Stadt gehen und dort ein feines Abendessen mit Joan und ihrem Freund bei einem Italiener geniessen. Bevor wir die ca. 3 ½stündige Fahrt nach Manila antreten, besuche ich noch kurz meinen Cousin Tatan, welcher mit meinem Onkel zusammen in einem Haus wohnt. Ich erkenne ihn trotz 17 Jahren des Nichtsehens sofort wieder.

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